Kinder: Tipps für die Smartphone-Nutzung beim Nachwuchs
Nicht nur für Erwachsene, auch für immer mehr Kinder ist das Smartphone heutzutage eines der liebsten Spielzeuge – und es wird kaum zum Telefonieren genutzt, sondern zum Surfen in sozialen Netzwerken oder für Apps und Spiele. Darüber hinaus verfügt ein modernes Smartphone praktischerweise auch zugleich über eine hochauflösende Kamera für Schnappschüsse, die dann in Windeseile bei WhatsApp oder Instagram hochgeladen werden können. Vor allem für die ganz jungen Nutzer interessant sind die zahlreichen kunterbunten Apps und Spiele, die stundenlang an den kleinen Bildschirm zu fesseln vermögen.
Viele Eltern sind sich nicht sicher, ob und in welchem Ausmaß eine Handynutzung durch den Nachwuchs vertretbar ist und welche Regeln für ein Smartphone ab Kindesbeinen gelten sollten. Auf diese Fragen wird in diesem Artikel eingegangen werden.
Das Leben spielt sich in der Realität ab
Nun ist ein Smartphone an sich ja erstmal eine wunderbare technische Errungenschaft – die jedoch in Maßen und mit Verstand genutzt werden sollte. Diese goldene Regel gilt erst Recht für Kinder und Jugendliche. Wenn ein Kind im schulpflichtigen Alter die Welt der Wörter und Zahlen für sich entdeckt, ist dies natürlich erst einmal erfreulich und sollte seitens der Eltern unterstützt werden. Wenn das Kind jedoch nur online via Smartphone diese Welt auf eigene Faust entdeckt und seinen Blick nicht mehr vom Smartphone-Display erhebt, dann läuft etwas schief.
Es sollte auf keinen Fall soweit kommen, dass der Nachwuchs seine Umwelt aufgrund exzessiver Smartphone-Nutzung nicht mehr wahrnimmt. Die reale Wirklichkeit sollte also auf jeden Fall die Hauptrolle im Leben des Kindes spielen.
Klare Regeln vereinbaren
Möchten Sie Ihrem Kind das Nutzen eines Smartphones erlauben, probieren Sie mit dem Nachwuchs am besten einige grundlegende Funktionen des Gerätes gemeinsam aus und vereinbaren Sie mit ihm Nutzungsregeln, die gerne auch schriftlich festgehalten werden können. Dies hilft Ihrem Kind dabei, verantwortungsbewusst mit dem technischen Gerät umzugehen.
Wichtig ist es natürlich, konsequent darauf zu achten, dass sich das Kind auch an diese Regeln hält. Es liegt in der Natur von Kindern, ihre Grenzen auszutesten und zu ihren Gunsten zu verschieben – darauf müssen Sie gefasst sein. Ihre Aufgabe als Erziehungsverantwortlicher ist es also, diese Grenzerweiterung im Rahmen zu halten, vor allem wenn es um einen vernünftigen Umgang mit dem Smartphone geht.
Auch Smartphones brauchen Pausen
Um Kindern einen vernünftigen Umgang mit dem Smartphone zu ermöglichen, ist es sinnvoll, Handypausen zu vereinbaren. So kann die Vereinbarung beinhalten, dass das Handy bei den Hausaufgaben, beim Essen oder vor dem Schlafengehen „Sendepause“ hat. Im besten Fall verschwindet das Smartphone über Nacht in einer Schublade, getreu dem Motto „Aus den Augen, aus dem Sinn“. Somit kommt Ihr Kind gar nicht erst in Versuchung, die Vereinbarung zu brechen. Zudem kann das helle Licht des Displays den kindlichen Schlaf negativ beeinträchtigen, wie Forscher herausgefunden haben. Warum? Hierdurch wird das Hormon Melatonin unterdrückt, das verantwortlich für die Regelung der Schlaf- und Wachphasen ist.
Machen Sie Ihrem Kind bewusst, dass nicht alle Dinge über den Chat in WhatsApp geklärt werden müssen. Meistens ist hierfür ein kurzer Anruf effektiver. Unter Umständen können Sie mit Ihrem Kind auch vereinbaren, dass das Smartphone nur morgens, mittags und abends, also in bestimmten Abständen, auf neue Nachrichten gecheckt wird. Auf diese Weise verhindern Sie, dass Ihr Nachwuchs permanent vom Vibrieren des Smartphones abgelenkt wird, wenn neue Nachrichten eintreffen. Am besten stellen Sie gleichzeitig auch noch den Nachrichtenalarm stumm. Auch hierdurch reduzieren Sie die Versuchung für Ihr Kind, eben schnell mal zum Handy zu greifen.
Kindgerechte Apps herunterladen ist „Chefsache“
Mittlerweile werden unzählige Apps für Kinder aller Altersklassen angeboten. Informieren Sie sich daher vorab, welche Apps für Ihr Kind wirklich geeignet sind. Beurteilen Sie die App lieber selbst, als sich „blind“ auf Alterseinstufungen der App-Stores zu verlassen. Diese können Sie bestenfalls als unverbindliche Empfehlung verstehen. Das Herunterladen von Apps sollte Ihre Sache bleiben. Somit wissen Sie, welche Apps sich auf dem Smartphone Ihres Kindes befinden und womit sich der Nachwuchs die Zeit vertreibt, wenn er mit dem Smartphone beschäftigt ist.
Ach ja, welches Smartphone ist eigentlich das Richtige?
Es muss für den Nachwuchs nicht zwangsläufig das neueste Marken-Gerät sein. Viel wichtiger ist, dass das Smartphone an die Bedürfnisse des Kindes angepasst ist und der Nachwuchs gut damit umgehen kann. Um ein solches Smartphone zu finden, können Sie Produkttests zu Rate ziehen und sich über die verschiedenen Geräte, die auf dem Markt angeboten werden, informieren. Um dem Sprössling bewusst zu machen, dass ein Smartphone Kosten verursacht, kann er an der Anschaffung und den laufenden Kosten beteiligt werden, sofern er bereits ein gewisses Alter erreicht hat.
Abschließender Tipp
Seien Sie Ihren Kindern ein gutes Vorbild und gehen Sie mit gutem Beispiel voran. Wenn Sie also von Ihren Kindern verlangen, dass das Smartphone beim gemeinsamen Essen in der Tasche bleibt, dann sollten Sie dies ebenso umsetzen, um glaubwürdig zu bleiben.